Versuch
DaLeA ist ein On-Farm-Versuch, der unter Praxisbedingungen durchgeführt wird, aber mit wissenschaftlicher Forschung verknüpft ist. So findet die Aussaat und Bestandesführung mit Praxismaschinen statt. Die Probenahme und Datenerfassung erfolgen jedoch mit wissenschaftlichen Methoden. Mehr zum Forschungsansatz und Versuchsaufbau findet Ihr hier.
Forschungsansatz
Kern des Anbausystems ist der komplette Verzicht auf Bodenbearbeitung. So werden alle Fruchtfolgeglieder über Direktsaat mittels einer eigens für diesen Zweck angepassten Sämaschine (aufbauend auf der Primera DMC der Fa. Amazone) direkt in den im Vorfeld etablierten Klee gesät. Um die Effekte des Anbausystems wissenschaftlich untersuchen zu können, werden auf drei Schlägen mit unterschiedlichen Fruchtfolgegliedern jeweils eine Variante mit Klee als Lebendmulch und eine praxisüblich bewirtschaftete Variante in gespiegelten Großparzellen verglichen.
Zentrale Fragestellungen in den unterschiedlichen Projektphasen sind:
1.
Lässt sich durch Klee als Lebendmulch die Nitratauswaschung verringern und somit eine effiziente N-Düngung in konventionellen Direktsaat-Anbausystemen umsetzen?
2.
Lässt sich durch den Lebendmulch der Einsatz von Herbiziden und anderen Pflanzenschutzmitteln reduzieren?
3.
Welchen Einfluss hat der dauerhafte Lebendmuch auf den Wasserhaushalt im Boden und somit auf die Wasserversorgung der Kulturpflanzen?
4.
Wie wirkt sich der dauerhafte Lebendmulch auf das Mikroklima im Bestand aus und lassen sich Effekte hinsichtlich der CO2-Bilanz feststellen?
5.
Entsteht ein positiver ökonomischer Effekt durch die Etablierung des Lebendmulches und wie ist dieser langfristig zu bewerten?
Versuchsaufbau
Die Anlage der 9 m breiten Großparzellen erfolgt mittels GPS und RTK gestützter Aussaat mit einer eigens zu entwickelnden Sämaschine in den etablierten Kleebestand. Die Beerntung erfolgt mit einem Parzellenmähdrescher quer zur Saatrichtung. In allen Versuchsfeldern werden Applikationsfenster mit unterschiedlichen Herbizid- und Fungizidmaßnahmen angelegt, um Einsparungspotentiale erfassen und bewerten zu können. Weiterhin sind auf allen Versuchsschlägen spezielle Bodenmesshülsen zur Erfassung des Wassergehaltes des Bodens bis auf eine Tiefe von 110 cm installiert worden.
Messmethoden
Christine, Jan, Paul und Rolf
Paul und Jan messen die Bodenfeuchte
Filtern der Bodenproben im Labor
Christine, Jan, Paul und Rolf
Zur Erfassung der Nitratgehalte im Boden werden in allen Parzellen monatlich Bodenproben gezogen und im Labor der Gobio GmbH (Nmin-Labormethode A 6.1.4.1) sowie bei Agrolab (mit zusätzlichen Blattanalysen) ausgewertet. Ergänzend wird der Stickstoffversorgungsgrad der Kulturpflanzen mittels Messung des Chlorophyllgehaltes (N-Tester) erfasst.
Parallel hierzu wird wöchentlich der volumetrische Wassergehalt durch eigens hierfür installierten Messsonden bis in eine Tiefe von ca. 1m bestimmt.
Das Mikroklima im Bestand, im speziellen die H2O- und CO2–Konzentrationen, werden über Gaswechsel-messhauben mit speziellen Sensoren (EGM-5 Portable CO2 Gas Analyzer) erfasst und regelmäßig ausgelesen.
Einsparungspotentiale an Betriebsmitteln (Dünger, Pflanzenschutz, Treibstoff) werden im Zuge intensiver Auswertung der umfänglich geführten Ackerschlagkartei erfasst. Diese werden in Relation zu den in Exaktbeerntung (Kerndrusch mit Versuchsmähdrescher) ermittelten Ernteergebnissen gesetzt.