Klee im Weizen
Aussaat
Oktober 2022
Frühjahr 2023
Düngeversuch
Winter 2022/23
Herbizidversuch
2023
Ernte
Schlag Heide 2022/23
Aussaat 2021
Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse haben wir uns in diesem Jahr für die Sorte „LG Character“ entschieden. Der Weizen wurde Anfang Oktober direkt in den Kleebestand mit 350 Körner pro m² gesät. Zum Einsatz kam wieder die an den Versuch angepasste Sämaschine Primera DMC der Fa. Amazone.
In beiden Varianten entwickelte sich der Weizenbestand nach der Aussaat zufriedenstellend und gleichmäßig.
Aussaat 2022
Nach den positiven Erfahrungen des letzten Jahres haben wir uns auch in diesem Jahr für die Sorte „Character“ entschieden. Der Weizen wurde Anfang Oktober direkt in den Kleebestand - den wir vorher gemulcht haben - mit 370 Körner pro m² gesät. Zum Einsatz kam wie in den letzten Jahren die an den Versuch angepasste Sämaschine Primera DMC der Fa. Amazone.
Um nicht wieder böse Überraschungen mit Ackerschnecken zu erleben, haben wir direkt bei der Saat vorgebeugt...
Winter 2022/23
Auch in diesem Jahr wurde im Spätherbst in der Kleevariante ein Herbizidversuch angelegt. Der Fokus lag praxisbezogen auf betriebsüblichen Maßnahmen und Mischungen.
Erste Reaktionen von Klee und Winterweizen auf die verschiedenen Applikationen lassen sich eingangs (des noch nicht angekommenen) Winters bereits dokumentieren. Mal sehen, wie es über die nächsten Wochen weitergeht.
Frühjahr 2023
Bereits im Herbst hat Mitarbeiter und Meisteranwärter Elia die ersten Vorkehrungen für sein Meisterprojekt getroffen. In einem Stickstoffsteigerungsversuch werden Ertrag und Qualitätsparameter sowie Betriebswirtschaft im Anbausystem mit und ohne Lebendmulch verglichen - ein
Projekt aus der Praxis und für die Praxis.
Erste Boniturergebnisse u.a. bezüglich Pflanzenanzahl nach Winter zeigen, dass wir durch die Regulierung des Klee mit Hilfe der betriebsüblichen Herbizide keine Pflanzen über Winter verloren haben.
Zudem zeigt sich die Hauptkultur in allen Varianten sehr ansprechend und in den verschiedenen Düngestufen wurden zum EC 39 (Fahnenblatt voll entwickelt) nun Pflanzenproben zur Bestimmung der Nährstoffversorgung genommen.
Auch der im Winter angelegte Herbizidversuch bestätigt bisherige Erkenntnisse und lässt Handlungsempfehlungen zu.
Es bleibt spannend und wir bleiben dran!
Schlag Neubitz 2021/22
Ernte 2023
Die diesjährige Ernte in allen Kulturen sowohl am Praxisbetrieb als auch in den Versuchen, gestaltet(e) sich als äußerst schwierig. Nach einer extrem frühen und heißen Periode Mitte Juli und damit vorgezogenen Wintergerstenernte folgte eine dreiwöchige Regenpause mit Niederschlägen an die 200 Liter/m². Dies hatte vor allem beim Weizen gravierende Folgen bezüglich Qualität und Standfestigkeit. In den Kleeparzellen mussten wir etwas Lager verzeichnen, durch die Regulierung des Klees konnten wir der Hauptfrucht den Nährstoff Stickstoff zur Verfügung stellen.
Werft einen Blick auf die Grafiken! Der Ertrag (Grafik 1) und die Proteinwerte (Grafik 2) in den Düngestufen von 0% bis 100% nach Düngebedarfsermittlung weisen interessante Werte aus. Genauso wie der Vergleich der Jahre 2021 bis 2023. Wir halten diese Ergebnisse nicht nur für diskussionswürdig, sondern aus unserer Sicht offenbaren sie viel Potential, aber auch den ein oder anderen Stolperstein.
Die detaillierten Proben und Ergebnisse aus dem Düngeversuch werden aktuell im Labor und in der Meisterarbeit von Elia aufgearbeitet. Die Erkenntnisse daraus werden später veröffentlicht.
Schlag Neubitz 2021/22
Aussaat 2021
Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse haben wir uns in diesem Jahr für die Sorte „Character“ entschieden. Der Weizen wurde Anfang Oktober direkt in den Kleebestand mit 350 Körner pro m² gesät. Zum Einsatz kam wieder die an den Versuch angepasste Sämaschine Primera DMC der Fa. Amazone.
In beiden Varianten entwickelte sich der Weizenbestand nach der Aussaat zufriedenstellend und gleichmäßig.
Winter 2021/22
Der Winter 2021/2022 zeigt sich bis dato eher von der nasskalten Seite. Langdauernde Frostperioden mit wirklich tiefen Temperaturen fehlen bisher genauso wie umfangreiche Schnee-auflage. Die wenigen Frosttage haben keine Spuren in den Klee- und Nicht-Klee-Parzellen hinterlassen.
Ebenfalls im Spätherbst/Winter haben wir einen Herbizidversuch angelegt. Dabei standen zwei Versuchsfragen im Vordergrund, die uns auch im Frühjahr noch beschäftigen werden:
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Wie widerstandsfähig ist der Klee gegenüber Herbiziden?
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Lässt sich der Klee durch Herbizide im Wachstum regulieren und kann somit der Konkurrenzdruck auf den Weizen reduziert werden?
Frühjahr 2022
Auch dieses Frühjahr wurde wieder ein Düngeversuch im Weizen durchgeführt. Um die Ergebnisse mit dem ersten Jahr vergleichen zu können, blieb die ursprüngliche Versuchsanstellung erhalten, wurde aber durch chemische und mechanische Varianten zur Regulation des Klees ergänzt.
Ernte 2022
Witterungsbedingt fand die diesjährige Weizenernte ziemlich früh am 25. Juli statt. Durch die Umsetzung der Erfahrungen aus dem letzten Jahr wie Sortenwahl oder frühe Regulierung des Lebendmulches konnte die Ertragseinbuße ( in der Grafik mit ∆ gekennzeichnet) in den Kleeparzellen halbiert werden. In der Variante mit voller Düngung (nach DBE) betrug diese zur Ernte 2022 ca. 15 %. Auch in den verschiedenen Düngeintensitätsstufen zeigt sich diese positive Tendenz. Und sehr erfreulich ist die Tatsache, dass die Proteingehalte in den Kleevarianten höher als in den betriebsüblichen Parzellen sind.
Schlag Hahn 2020/21
Aussaat 2020
Der Winterweizen der Sorte „RGT Reform“ wurde Ende September direkt in den mit der Vorfrucht Ackerbohne etablierten Kleebestand gesät. Zum Einsatz kam die an den Versuch angepasste Sämaschine Primera DMC der Fa. Amazone. In beiden Varianten entwickelte sich der Weizenbestand nach der Aussaat zufriedenstellend.
Winter 2020/21
Im Weizen kam es auf dem Versuchsschlag im Gegensatz zur Gerste zu keinen messbaren Frostschäden. Der Schwerpunkt der Beprobungen lag hier im Bereich der monatlichen Nmin-Untersuchungen sowie in der wöchentlichen Messung der Bodenfeuchte. Aus beiden Datensätzen wurden dann Modellierungen für die Nitratdynamik berechnet, um die Effekte des Lebendmulches bezüglich der Nitratauswaschung erfassen zu können.
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In den Monaten Oktober, November und Februar konnten in der Kleevariante deutlich geringere Nitratgehalte nachgewiesen werden und somit die Gefahr der Auswaschung von Nitrat ins Grundwasser verringert werden.
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Zu Beginn der Vegetation im März waren die Nitratkonzentrationen im Boden in den beiden Varianten annähernd gleich.
Entwicklung der Nitratgehalte von Oktober bis März im Winterweizen am Standort Hahn für die beiden Versuchsvarianten (durchgängige Linie = mit Klee, gestrichelte Linie = ohne Klee der Primärachse zugeordnet) sowie die ⌀ volumetrischen Wassergehalte (der Sekundärachse zugeordnet) in der obersten Bodenschicht (0-30 cm). Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Varianten sind mit einem p*gekennzeichnet.
Temperaturverlauf in den Wintermonaten November - Januar
Die dünnen blauen Pfeile markieren den Tag der Beprobung. Die dicken blauen Pfeile spiegeln die Tendenz der Temperaturentwicklung wieder. Die rote gestrichelte Linie gibt die ungefähre Temperaturgrenze für die Mineralisation an.
Die Entwicklung der Nitratgehalte im Boden wird stark von der Witterung beeinflusst. Neben den Niederschlägen hat vor allem die Temperatur großen Einfluss auf die Mineralisation von organischen Material.
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Im November und Dezember gab es sehr große Temperaturunterschiede (in der Grafik mit einem Δ gekennzeichnet)
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In den Kleeparzellen könnten die starke Temperaturschwankungen zu einem teilweisen Absterben des Klees mit anschließender Mineralisation geführt und somit die Nitratgehalte beeinflusst haben
Frühjahr 2021
Im Frühjahr wurde ein Düngungsversuch mit unterschiedlichen N-Düngungsintensitäten angelegt, um Einsparungspotentiale abbilden zu können. Hierzu wurde die Streifenanlage mit den gespiegelten Großparzellen (P1 – P4) durch Applikationsfenster mit unterschiedlichen N-Düngungsniveaus ergänzt.
Weiterhin wurden die Chlorophyllgehalte der Varianten mit Klee (MK) und ohne Klee (OK) in den einzelnen Düngestufen zum Stadium EC 31/32 erfasst.
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Lediglich in der 0 % - Variante konnten signifikante Unterschiede festgestellt werden.
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Der Klee hat keinen Einfluss auf die Chlorophyllkonzentration des Weizens
Ebenso wurde die Biomasseverteilung der Weizenmonokultur und des Weizens mit Klee als Lebendmulch zum Stadium EC 31/32 ermittelt.
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Die Biomasse der Weizenmonokultur unterscheidet sich nur in der 0 % - Variante signifikant.
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Die Biomasse des Weizens im Lebendmulchsystem ist deutlich geringer als in der Weizenmonokultur.
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Der Klee unterscheidet sich nicht signifikant innerhalb der Düngestufen (biologische Fixierung in der 0 % - Variante?)
Ernte 2021
Die Ernte erfolgte nach langer Wartezeit aufgrund des wechselhaften Wetters am 25. August. Nachdem der betriebseigene Mähdrescher mit GPS die Versuchsparzellen freigedroschen hatte, konnte die Exaktbeerntung der Versuchsparzellen im Kerndrusch erfolgen.
Wie auch schon in der Gerste wurden im Weizen die Applikationsfenster mit den unterschiedlichen Fungizidstrategien einzeln beprobt und ausgewertet.
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Im Gegensatz zur Gerste konnten im Weizen keine statistisch signifikanten Effekte der Fungizidstrategie festgestellt werden
Die einzelnen Düngungsvarianten wurden für die Exaktbeerntung vierfach wiederholt angelegt und der Ertrag im Kerndruschverfahren ermittelt.
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In der betriebsüblichen Variante (100%, Düngung nach Bedarfsermittlung) wurde in den Kleeparzellen 2,5 Tonnen/ha weniger Weizen geerntet.
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Die reduzierte Düngung führte sowohl in der Weizenmonokultur als auch im Lebendmulchsystem erst in der 50 % - Variante zu signifikanten Ertragseinbußen
Was haben wir gelernt und wie geht es weiter?
Im 1. Versuchsjahr stand die Frage der Etablierung der Hauptsaat in den dauerhaften Lebendmulch im Vordergrund. Folgende Erkenntnisse können wir festhalten:
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Die Etablierung von Weizen in einen bestehenden Kleebestand funktioniert!
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Der Klee eignet sich sehr gut, um die Gefahr der Auswaschung von Nitrat über den Winter zu minimieren und kann somit zum Grundwasserschutz beitragen!
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Die Konkurrenz zwischen Lebendmulch und Weizen ist noch zu groß, der Ertrag ist noch nicht zufriedenstellend!
Im 2. Versuchsjahr wollten wir diese Fragestellungen angehen:
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Wie können wir den Klee mechanisch oder chemisch regulieren, um die Konkurrenz zur Hauptfrucht zu minimieren?
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Wie können wir es schaffen, die in der Biomasse des Klee fixierten Nährstoffe dem System wieder zuzuführen?
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Ist es möglich, die Fähigkeit des Klees, Stickstoff aus der Luft zu binden, zu nutzen, um den Einsatz synthetischer Dünger zu reduzieren?
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Im 3. Versuchsjahr beschäftigen wir uns mit diesen Themen:
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Wie können wir betriebsübliche Produktionsmaßnahmen mit der Führung des Kleebestandes verbinden und so die Konkurrenz zur Hauptfrucht so gering als möglich zu halten?
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Welche Unterschiede in den verschiedenen Varianten zeigen die Pflanzenanalysen hinsichtlich der Versorgung mit Spurennährstoffen?
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Wiederholt sich auch in diesem Jahr die Tendenz im Hinblick auf Stickstoffgabe und -versorgung des Bestandes sowie Ertrag und Qualität des Erntegutes?